Fütterungsarten

 

Es gibt mittlerweile im Ernährungsbereich der Hunde fast genauso viele Ernährungsweisen und Ernährungsmodelle wie beim Menschen - mit genauso vielen Befürworten und Ablehnern.

 

Diejenigen, die ich kenne, werde ich hier einmal kurz vorstellen. Falls es eine neue, interessante Form gibt, die hier dringend fehlt, können Sie mich gerne informieren und ich nehme sie mit in der Aufstellung auf.

 

 


BARF = Bones and raw food / Biologisch artgerechtes rohes Futter

Beim barfen wird versucht, aus frischen Zutaten (Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Gemüse, Obst) das Beutetier von Wolf und Wildhund "nachzubauen" und dann roh zu verfüttern.
Da wir heutzutage kaum mehr natürlich lebende und natürlich ernährte "Beutetiere" haben, die dann verfüttert werden, braucht man Zusätze, um alle Nährstoffe zur Verfügung zu haben.

Die größten Herausforderungen der BARF-Ernährung sind es, einen ausgewogenen Plan zu erstellen, in dem alle nötigen Nährstoffe vorhanden sind und Zeit und Platz fur die Lagerung und Zubereitung zu finden UND so hygienisch zu arbeiten, dass keine Keime wie Salmonellen, Parasiten etc. ins Fleisch gelangen oder dort verbleiben (kommerzielle Barf-Produkte sind zu 80% mit Salmonellen belastet).

Der Vorteil der selbst gestalteten BARF-Ernährung ist die Kontrolle über alles, was der Hund bekommt - ich weiss, was ich in den Napf fülle und wenn mein Hund z.B. kein Weizen verträgt, kann ich sicher sein, dass in meiner selbst zubereiteten Portion kein Weizen vorhanden ist.

 

Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse besagen, dass der hohe Anteil von Fleisch (70 oder 80%) für den größten Teil der Hunde weder notwendig, noch auf Dauer für jeden Hund gesund ist, da ein hoher tierischer Proteinanteil die Nieren und Leber belastet.


Kochen für den Hund

Wie beim BARF habe ich mit dem Kochen für meinen Hund den größtmöglichen Überblick und Durchblick, was mein Hund an Nahrung erhält, was bei ernährungssensiblen und allergischen Hunden ein absoluter Vorteil ist.

Auch beim Kochen benötige ich Ergänzungen, um alle Nährstoffe im Futter zu haben, da gerade Vitamine durch das Kochen reduziert sind.
Auch hier lassen sich Mahlzeiten vorbereiten und vorportionieren, um die Arbeit zu erleichtern.

Gekochte Mahlzeiten eignen sich bei älteren, sehr dünnen Hunden und im Winter meist besonders gut, da sie wärmen und durch den Kochvorgang meist leichter verdaulich sind.


Nassfutter = Fertigfutter/Dosenfutter

Nassfutter gibt es in allen erdenklichen Varianten und in Hülle und Fülle - und natürlich auch in allen erdenklichen Qualitäten - von der Billigvariante, die zum größten Teil aus Schlachtabfallresten mit Zusätzen besteht bis hin zur Dose Futter aus Biofleisch in bester Qualität.

Hier ist der größte Nachteil, dass es unheimlich schwer ist, die Qualität des Futters zu bestimmen und dass bei mehreren oder großen Hunden sehr viel Müll entsteht. Dazu kommt die Innen-Beschichtung von Dosen, die in Deutschland immer noch Bisphenole enthalten darf. Bisphenol A ist nachgewiesen gesundheitsschädigend (hormonell wirksam), die anderen Bisphenole stehen in Verdacht, gesundheitsschädigend zu sein.

Vorteil ist hier die Einfachheit der Fütterung. Wenn es ein Alleinfuttermittel ist, sind hier alle gesetzlich für nötig erachteten Nährstoffe enthalten.
(Achtung - es gibt auch die Bezeichnung "Einzelfuttermittel" - hier ist nicht alles enthalten, was das Tier benötigt!)


Trockenfutter

Trockenfutter ist für den Besitzer die einfachste und sauberste Fütterungsweise - mit den für den Hund größten Nachteilen.

 

Damit alle Zutaten zu einer Krokette werden, benötigt es eine größere Menge von (meist sehr günstigen) Kohlenhydraten/Getreide, die vor allem bei älteren Tieren vermehrt zu Gelenkproblemen führen.


Kohlenhydrate/Getreide in dieser Form können in größeren Mengen nicht von jedem Hund verwertet werden und führen dann zum Ungleichgewicht in der Darmflora.


Trockenfutter ist bei Katzen eine der Hauptursachen für eine Chronischen Niereninsuffizienz.

 

Die Zutatenliste ist gerade bei Trockenfuttersorten unheimlich lang, da durch den Entstehungsprozess unter hohen Temperaturen viele Nährstoffe verloren gehen, die durch meist künstliche Zusätze wieder zugefügt werden müssen.

 

Eine Fütterung mit Trockenfutter kann aber mit der Ergänzung frischer Lebensmittel und mit dem "richtigen" Trockenfutter (zum Besiepiel kaltgepresste Sorten) angepasst und verbessert werden.


Clean feeding - nachhaltige Ernährung

Die Idee des "Clean feeding" geht davon aus, dass der Hund als langjähriger Begleiter und Mitbewohner des Menschen nicht mehr 100% Wolf ist, sondern sich auch in der Ernährung dem Menschen angepasst hat, also immer mehr Omnivore (Allesfresser) wurde und weiter wird.


Hier wird die Ration des Hundes aus ca. 50% tierischen (Fleisch, Knochen, Milchprodukte) und ca. 50% pflanzlichen (Gemüse, Obst, Getreide) Komponenten gestaltet, deren Herkunft so natürlich und nachhaltig wie möglich ist. (Regional, saisonal, bio)
Durch die Vielfalt der Nahrungsmittel ist dann - wie bei der menschlichen Ernährung - auf Dauer alles an Nährstoffen vorhanden. Dennoch gibt es eine auf den Hund individuell abgestimmte Berechnung und Zusätze.

 

Der Vorteil dieser Ernährungsweise ist die Vielfalt an Möglichkeiten - ich kann die Nahrung roh verfüttern, dünsten, kochen - je nach Belieben und Vorlieben des Tieres.

 

Der Nachteil hier ist ebenso wie beim BARF die etwas längere Zubereitungszeit der Mahlzeiten.


Vegetarische oder vegane Ernährung

Hier zu habe ich einen Blogbeitrag geschrieben - siehe hier: Vegetarische oder vegane Ernährung für Hunde


Prey Methode/prey model raw = Verfütterung des ganzen Beutetieres

Bei der Prey-Methode - auch prey model raw genannt -  wird, ähnlich wie beim barfen, die Ernährungsweise des Wolfes und des Wildhundes zur Bestimmung des Futters nachgeahmt und es werden entweder ganze Beutetiere verfüttert oder das Beutetier "nachgebaut". Beim Prey allerdings wird kein Gemüse oder Obst zugegeben.

Der größte Nachteil dieser Ernährungsform ist aus meiner Sicht, dass die ursprüngliche "Beute" so kaum mehr existiert.
Die "Beutetiere", die man heutzutage kaufen kann, werden selbst sehr fern von ihrer natürlichen Ernährung gefüttert und enthalten gar nicht mehr die Nährstoffe wie sie nötig wären.
Zudem haben sich Haushunde nachweislich an der Seite des Menschen zu einer veränderten Ernährungsweise entwickelt.


Mein Fazit und meine Unterstützung für Sie

Für mich persönlich gibt es nicht DIE richtige Ernährung für den Hund, sondern immer die bestmögliche Variante für das Mensch-Hund-Team, die individuell angepasst werden sollte.
Jeder Hund hat andere Bedürfnisse - abhängig und angepasst von Alter, Größe, Rasse, Mischung und auch von der Herkunft/Herkunftsland.

Im Endeffekt sind alle Ernährungskonzepte eben nur Konzepte und die Wahrheit und die Gesundheit wird irgendwo dazwischen liegen.

 

Ich helfe Ihnen gerne, ihre persönliche Wahrheit unter all diesen Ideen herauszufinden und die bestmögliche Ernährungsform für Ihr Mensch-Hund-Team zu entwickeln.