Kräutervorstellung Mariendistel


Mariendistel - Carduus marianus oder Silybum marianum


Nachdem ich in meinem Garten im Beet eine mir unbekannte Pflanze entdeckt und beobachtet habe, zu was sie wohl heranwächst, musste ich feststellen, dass ich Mariendistel zwar schon ganz oft bei meinen Hunden und mir genutzt und auch für Patientenhunde empfohlen habe - aber ich hatte keinen blassen Schimmer, wie die Mariendistel wirklich aussieht.

(Auf der Packungen ist ja immer nur die Blüte zu sehen :-D)

 

Dass die hier im Garten wächst, war mir ein absolutes Rätsel - bis mir wieder einfiel, dass ich einfach alte übriggebliebene Reste von Mariendistelsamen als Dünger ins Beet gekippt hatte - und die haben sich zu wirklich beeindrucken schönen Pflanzen entwickelt!

 

Das ist doch ein guter Grund, mal die wunderschöne Distel mit ihren grandiosen Blättern etwas genauer zu betrachten.


Was kann die Mariendistel?


Die Mariendistel ist DIE Hauptpflanze bei Leberproblemen.

  • Sie schützt die Leberzellen
  • Sie regt die Bildung neuer Leberzellen an und hilft der Leber so bei der Regeneration
  • Sie wirkt entzündungshemmend auf die Leber
  • Sie unterstützt bei Problemen mit der Fettverdauung und unterstützt die Gallenfunktion
  • Der Hauptwirkstoff Silymarin kann in der Schulmedizin in hoher Dosierung und zeitig gegeben sogar noch bei Knollenblätterpilz-Vergiftungen die Zerstörung der Leber verhindern
  • Sie schützt die Magen-Schleimhaut

In der TCM nutzt man sie, um die Leber-Energie anzuregen und wieder ins Fließen zu bringen und um nach längerer Krankheit die Nieren-Energie (die Lebensenergie) zu stärken.

 


Wann und wie wende ich Mariendistel bei meinem Hund an?


Normalerweise gehört die Mariendistel mit ihrem Bezug zur Leber eher in die Prophylaxe im Frühjahr - aber die ganzen Belastungen, denen unsere Hunde (und auch wir) ständig ausgesetzt sind, werden über die Leber angebaut, so dass eine Kur zur Unterstützung mindestens 2x pro Jahr wirklich Sinn macht.

 

Wann ist der Einsatz sinnvoll:

  • Nach Wurmkuren
  • Nach Antibiotika-Gaben
  • Nach Erkrankungen
  • Während der Fellwechselzeit
  • Bei chronischen Lebererkrankungen
  • Bei Nierenerkrankungen, da die Abbauprodukte des Stoffwechsels dann vermehrt über die Leber anstatt über die Niere abgebaut werden
  • Und natürlich zur Prophylaxe und Leberpflege 2-3x pro Jahr

Wie gebe ich Mariendistel?


  • Die meisten Wirkstoffe sitzen bei der Mariendistel in den Samen. Sie können kurweise für 6 Wochen gemahlen/geschrotet zum Futter gegeben werden.
  • Außerdem gibt es standardisierte Produkte, die bei bestehenden Lebererkrankungen sicherstellen, dass immer der gleiche Gehalt an Wirkstoffen in den Hund kommt.
  • Die Blätter können als Smoothie püriert mit verfüttert werden (Magen-Schleimhaut-Schutz) oder als Tee gegeben werden
  • Aus den Blättern un den Samen kann ein Oxymel hergestellt werden und dann kurweise zum Futter gegeben werden (wie man ein Oxymel herstellt schreibe ich noch einmal gesondert auf)
  • Homöopathisch kann ich Carduus marianus als Globuli in niedriger Potenz geben (bis D6) - diese wirken organotrop (also in diesem Fall auf das Organ Leber bezogen)

Wichtig bei der Fütterung der Pflanze ist die kurweise Anwendung - nach ca. 6 Wochen tritt im Körper eine Gewöhnung ein und der Körper reagiert auf die Pflanze nicht mehr so gut wie zu Beginn der Gabe.

(Das ist auch ein Problem bei vielen Fertigfuttersorten - da sind massenweise Kräuter verbaut, die dann therapeutisch eingesetzt keinen Sinn mehr machen, weil sie einfach nicht mehr wirken)

Das gilt auch für standardisierte Arzneimittel aus der Apotheke oder Drogerie.

 

Wenn Du längerfristig ein Futter gefüttert hast, wo Mariendistelsamen enthalten waren, hast du die Möglichkeit, die Kur dann mit homöopathischen Mitteln durchzuführen - die Wirkweise ist hier noch etwas anders und unterstützt den Körper etwas anders.

 

Im Übrigen gilt für den Menschen das Gleiche wie für den Hund ;-)


♥-lichst Tanja

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